Ist Ihre Katze alt geworden? Reagiert sie nicht mehr, wenn Sie sie rufen und frisst weniger als früher? Wann ist eine Katze überhaupt alt, welche Alterserscheinungen sind erkennbar und wie können Sie Ihrer Samtpfote helfen, auch im Alter noch vergnügt und gesund zu leben?
Ab wann gilt eine Katze als alt?
Katzen werden durchschnittlich 15 Jahre alt. Mit etwa 7 Jahren zeigen sie erste Alterserscheinungen, und ab 11 Jahren gelten sie als alt. Die Lebenserwartung von Katzen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen – dank besserer Ernährung und medizinischer Versorgung können sie heute weit über 15 Jahre alt werden.
So berechnen Sie das Alter Ihrer Katze in Menschenjahren
Vielleicht möchten Sie wissen, wie alt Ihre Katze in «Menschenjahren» ist, um besser einschätzen zu können, wo sie im Leben steht. Das können Sie grob so berechnen:
Die ersten beiden Lebensjahre einer Katze entsprechen 24 Menschenjahren. Jedes weitere Jahr entspricht 4 Menschenjahren.
Ein Beispiel:
- Ihre Katze ist 16 Jahre alt.
- Erste 2 Jahre = 24 Jahre
- Die weiteren 14 Jahre x 4 = 56 Jahre
- -> 24 + 56 = 80 Jahre
Ihre 16-jährige Katze entspricht also etwa einem 80-jährigen Menschen.
Beachten Sie aber immer, dass der Zustand Ihrer Katze nicht nur von den Jahren abhängt, sondern von weiteren Faktoren wie Bewegung, Ernährung, genetische Veranlagung oder Krankheiten.
Frühzeitiger Alterung vorbeugen
Natürlich können Sie nicht verhindern, dass Ihr Stubentiger altert, aber Sie können ihm helfen, länger fit zu bleiben. Je gesünder die Katze lebt, desto später zeigen sich die Anzeichen von Altersschwäche.
Ein wichtiger Faktor ist eine gesunde, natürliche Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht. Unterstützen Sie auch das Immunsystem Ihrer alternden Katze, weil dieses mit zunehmendem Alter schwächer wird.
Auch Bewegung beugt den Alterserscheinungen ein Stück weit vor. Geben Sie Ihrer Katze möglichst freien Auslauf und spielen Sie oft mit Ihrer Wohnungskatze, damit sie sich ordentlich austoben kann. Um einer Altersdemenz vorzubeugen, halten Sie Ihr Büsi mit Intelligenzspielen auch geistig fit.
Sehr hilfreich für Sie wie auch für Ihr Tier ist es, wenn Sie schon in jungen Jahren damit beginnen, auch mit Gesten und Handzeichen zu kommunizieren. So haben Sie eine weitere Möglichkeit, sich mit Ihrer Samtpfote zu verständigen, sollte sie altersbedingt schwerhörig werden. Zudem unterstützt auch dies die geistige Fitness Ihrer Katze.
Wie verändert sich eine Katze im Alter?
Alterserscheinungen einer Katze zeigen sich einerseits in äusserlichen, also körperlichen Veränderungen, andererseits aber auch an ihrem veränderten Verhalten. Zuerst zu den körperlichen Veränderungen, die Ihnen schneller auffallen dürften:
Körperliche Veränderungen einer älteren Katze
Folgende körperlichen Veränderungen können Sie bei Ihrer Katze erkennen, wenn sie älter wird:
- Sinnesorgane lassen nach: hören, sehen, riechen, schmecken, tasten
- Haare werden grau-weiss, vor allem am Kopf
- Das Fell glänzt weniger
- Das Fell kann verfilzt wirken, weil Körperpflege aufgrund abnehmender Beweglichkeit zunehmend schwieriger wird
- Binde- und Muskelgewebe wird schwächer
- Muskulatur nimmt ab, Körperhaltung wird instabiler
- Weniger beweglich
- Haut ist weniger elastisch
- Schwächeres Immunsystem, was sie anfälliger für Krankheiten macht
- Kognitive Dysfunktion – Demenz
Verhaltensveränderungen bei älteren Katzen
Alte Katzen verändern also auch ihr Verhalten. Oft ist dies eine direkte Folge der körperlichen Veränderung. Riecht Ihre Katze zum Beispiel nicht mehr so gut, ist das Futter für sie weniger attraktiv, und entsprechend frisst sie weniger. Solche Dinge verändern sich schleichend, und Sie nehmen sie nur wahr, wenn Sie Ihre Katze sehr genau beobachten. Ansonsten wird es Ihnen vorkommen, als ob diese «plötzlich» nicht mehr so begeistert spielt oder kaum mehr jagt.
So kann sich das Verhalten Ihrer Katze verändern, wenn sie älter wird:
- Schläft mehr
- Spielt weniger
- Ist anhänglicher, kuschelt öfter
- Weniger Appetit wegen nachlassendem Geruchs- und Geschmackssinn
- Schreckhafter wegen fehlendem Hör- und Sehvermögen
- Miaut häufiger, weil verunsichert durch abnehmende Sinne
- Niedrigere Stresstoleranz
- Demenz
- Inkontinenz
- Verwirrtes Umherwandern
Gerade wegen ihrer nachlassenden Sinne, werden ältere Katzen unsicherer und abhängiger von Ihnen. Entsprechend können sie anhänglicher, verschmuster und ruhiger wirken.
Es kommt auch vor, dass eine alte Katze plötzlich laut schreit. Möglich, dass sie nicht mehr gut hört und deswegen einfach lauter «spricht». Schreit Ihre Katze jedoch nachts, könnte das auch auf eine Altersdemenz hindeuten.
Ganz generell gilt: gewisse Verhaltensänderungen können auch die Folge einer Krankheit sein, wie etwa grosser Durst. Gehen Sie mit Ihrer Katze zum Tierarzt, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Ernährung älterer Katzen
Wie bei uns Menschen, wird der Stoffwechsel einer Katze im Alter immer etwas träger. Da sie sich auch eher weniger bewegt, besteht erst einmal die Gefahr von Übergewicht. Generell fressen aber ältere Katzen weniger als in jungen Jahren, womit sich die Sache bestenfalls ganz von selbst reguliert.
Ein Wechsel zu Seniorenfutter ist nicht notwendig, sofern Ihre Katze bereits ein natürliches, gesundes Futter mit ausreichend Nährwerten und Protein gewohnt ist. Eine Futterumstellung bei Katzen kann nämlich für Mensch wie Tier eine stressige Angelegenheit sein.
Neben dem erhöhten Risiko für Übergewicht, kann es auch sein, dass Ihre Katze kaum mehr frisst und zu abzumagern beginnt. Wie bereits beschrieben, kann der Grund für diese Appetitlosigkeit der nachlassende Geruchs- und Geschmackssinn sein.
Hier einige Tipps zur Fütterung von appetitlosen älteren Katzen:
- Womöglich ist ein Wechsel auf mehrere kleine Portionen sinnvoll, weil ältere Katzen eher weniger aufs Mal fressen. Das können durchaus 4-6 Mahlzeiten pro Tag sein.
- Allenfalls ist das Verschieben des Fressnapfs an einen ruhigeren Ort gefragt. Ältere Katzen sind lärmempfindlicher und möchten in Ruhe fressen.
- Bieten Sie einen weiten, flachen Teller mit einem Rand an, anstatt einem kleinen, hohen Napf. Und stellen Sie ihn etwas erhöht auf, zum Beispiel auf einer Kiste. Das kann schon Wunder bewirken.
- Experimentieren Sie mit der Konsistenz des Futters. Einige ältere Katzen, insbesondere solche mit Zahnproblemen, bevorzugen weiches Futter gegenüber Klumpen oder Trockenfutter. Versuchen Sie allenfalls auch, dem Futter etwas Wasser hinzuzufügen und es mit einer Gabel zu zerdrücken. Oder erwärmen Sie es leicht, um den Geruch zu verstärken.
- Manch eine Katze mag es auch, wenn Sie neben ihr bleiben, während sie sich verpflegt. Sprechen Sie leise mit ihr, vielleicht ist sogar ein feines Streicheln hilfreich.
Ist Ihre alte Katze appetitlos geworden, kann das auch auf Zahnprobleme hinweisen. Gehen Sie zur Sicherheit zum Tierarzt und lassen Sie ihre Zähne checken. Zur Vorbeugung von Zahnproblemen ist auch eine Zahnpflege bei Katzen wichtig.
Frisst Ihre Katze gar nichts mehr, ist die höchste Alarmstufe angesagt. Eine Nulldiät kann eine Katze nämlich bereits nach 24 Stunden in eine lebensbedrohliche Situation bringen. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel Ihre Katze frisst nicht mehr – was tun?
Katzenkrankheiten im Alter
Das Immunsystem einer Katze wird im Alter schwächer. Entsprechend sind ältere Katzen anfälliger für Krankheiten. Zu den häufigsten gehören Nierenprobleme, Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion sowie Herz- oder Krebserkrankungen.
Hier einige Symptome, die eine Katze zeigen kann, wenn sie krank ist. Tritt eines oder mehrere davon öfter oder auffälliger auf, gehen Sie mit ihr zum Tierarzt:
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Häufiges Trinken
- Gelenksteifheit
- Schwierigkeiten beim Springen
- Lethargie
- Klumpen oder Beulen am Körper
- Gleichgewichtsprobleme
- Unfälle oder Schwierigkeiten beim Urin- oder Kotabsatz
- Desorientiertheit oder Verzweiflung
- Ungewohntes Verhalten wie Verstecken, Aggression, scheinbar unmotiviertes Schreien
Nicht zu unterschätzen sind auch Zahnprobleme, die sich in Form von Zahnausfall, Zahnstein oder Mundgeruch zeigen. Solche Beschwerden können auch ernsthaftere Erkrankungen nach sich ziehen.
Katzensenioren können auch Symptome einer Demenz zeigen: Orientierungslosigkeit, Vergesslichkeit, Inkontinenz oder Schreien ohne ersichtlichen Grund, auch nachts, können Anzeichen dafür sein.
Bringen Sie Ihre Katze zum Tierarzt, wenn Sie solche Symptome beobachten.
Sterben: Wie verhält sich eine Katze, wenn sie stirbt?
Wer mit einer Katze lebt, begleitet sie meistens bis zu ihrem Tod. Manchmal ist ein Tierarzt nötig, um sie von einem Leiden zu befreien. Schöner wäre es natürlich, wenn Ihre Katze eines Tages ruhig einschlafen würde. Wie merken Sie aber, dass sie stirbt? Wie verhält sich eine sterbende Katze, welche Symptome zeigt sie?
Katzen sind so individuell wie wir Menschen, darum kann das Verhalten einer sterbenden Katze von dem einer anderen komplett abweichen.
Viele Katzen, die kurz vor dem Tod stehen, trinken oder fressen weniger oder gar nicht mehr. Sie schlafen typischerweise mehr und können abwesend wirken. Sie können aber auch sehr unruhig sein und etwas verloren herumwandern und vor sich hin miauen.
Manche Katzen ziehen sich zum Sterben an einen Ort zurück, den Menschen nicht oder nur schwer erreichen können und verlassen ihn nicht mehr. Freiläufer wählen dafür bevorzugt die freie Natur und verschwinden einfach. Wohnungskatzen verkriechen sich etwa unters Bett oder in einen versteckten Winkel des Hauses. Andere aber bleiben in der Nähe ihrer vertrauten Umgebung und «ihrer» Menschen. Bleiben Sie in diesem Fall bei ihr und lassen Sie sie nicht alleine.
Der Sterbeprozess einer Katze kann sich über Tage oder auch Wochen ziehen. Respektieren Sie den Ort, den sie sich dafür aussucht, und versuchen Sie nicht, sie an einen «besseren» Ort zu bewegen. Bieten Sie ihr Wasser und Futter an, aber lassen Sie sie in Ruhe, wenn sie es ignoriert.
Sollten Sie ahnen, dass Ihre sterbende Katze leidet, bitten Sie den Tierarzt um einen Hausbesuch. Womöglich kann er mit Schmerzmittel für Erleichterung sorgen. Es kann aber auch sein, dass er Ihnen vorschlägt, Ihre Katze einzuschläfern. Der Entscheid ist wohl einer der schwierigsten, den Sie treffen müssen, aber wenn es dem Wohl Ihrer Samtpfote dient, wird es richtig sein.
Wenn Ihr geliebtes Büsi stirbt, hinterlässt es eine enorme Lücke in Ihrem Leben. Lassen Sie sich Zeit für die Trauer, nehmen Sie in Ruhe Abschied.
Jetzt aber nochmals einen Schritt zurück zu Ihrer lebendigen Katzenseniorin und wie Sie sie im Alter unterstützen können:
So unterstützen Sie Ihre Katze im Alter
Wie können Sie Ihre betagte Samtpfote also unterstützen, wenn sie gebrechlich und bedürftig geworden ist? Wichtig ist, dass sie trotzdem noch aktiv bleibt, dass sie ein ruhiges, altersgerechtes Plätzchen hat und dass ihre Gesundheit so lang wie möglich erhalten bleibt. Dass sie von Ihnen eine liebevolle Zuwendung bekommt, auch wenn ihr einmal ein Malheur passiert, ist dabei eine wertvolle Grundlage.
Tipps für Aktivität und Bewegung
Aktivität und Bewegung kann die Alterserscheinung einer Katze verlangsamen oder hinauszögern. Darum ist es ganz wichtig, dass Sie ihr dabei helfen, dass sie weiterhin spielt, jagt, Spaziergänge macht und sich auch mental beschäftigt.
Hier einige Tipps, um Ihre alte Katze aktiv und in Bewegung zu halten:
- Sie können das Spielen fördern, indem Sie eine Kartonschachtel oder Papiertüte mit der Öffnung zur Seite hinlegen. Das Erforschen solcher spannenden Gegenstände bringt selbst eine Seniorin in Schwung. Beliebte Spielzeuge sind auch grössere weiche Gegenstände, die sie im Liegen packen und mit den Hinterbeinen traktieren kann. Dieses Treten aktiviert ideal die Hinterbeine, wenn sie nicht mehr so beweglich und stark sind.
- Auch Spielzeug- oder Futtersuche oder das Klettern auf altersgerechten Kratzbäumen können Katzen begeistern. Denkaufgaben oder ein Fummelbrett helfen, mental in Form zu bleiben und beugen daher ein Stück weit einer Altersdemenz vor.
Mehr Spiel-Ideen finden Sie auch im Artikel Spielzeug für Wohnungskatzen - Ihre Katze freut sich auch über neue Düfte. Gegenstände aus dem Wald, wie trockenes Laub, Tannenzapfen, Moos oder Maroni bringen Action in den Alltag und laden zum Erforschen ein.
- Einige ältere Freiläufer gehen nicht mehr so oft nach draussen, weil sie Schwierigkeiten haben, das Katzentürchen zu überwinden. Erleichtern Sie ihr die Benutzung, indem Sie innen und aussen eine Stufe einbauen.
- Um die Aktivität und Bewegung im Wohnbereich zu vereinfachen, ist es wichtig, dass sich Ihre Samtpfote beim Laufen wohl fühlt. Laminat-, Fliesen- oder Holzböden können rutschig sein und einer weniger stabilen Katze die Lust auf Bewegung nehmen. Legen Sie ihr Teppiche hin, auf denen sie spielen und auch leichter aufstehen kann.
Ruhe und Rückzugsorte
Ältere Katzen brauchen mehr Ruhe als jüngere. Sie müssen sich zurückziehen können und auch dem erhöhten Schlafbedarf nachkommen. Manchmal sind die ruhigen Lieblingsplätze aber nicht mehr so leicht zu erreichen, weil sie erhöht liegen, wie etwa ein Fensterbrett oder ein Sofa. Durch das Platzieren von Stufen oder Rampen können Sie den Zugang zu diesen höher gelegenen Bereichen erleichtern.
Hat Ihre Katze Mühe mit Treppensteigen, sorgen Sie dafür, dass sie alles, was sie benötigt, auf einem Geschoss findet.
Manchmal ist auch der Fressnapf an einem zu belebten Ort, was einer Seniorin den Appetit verschlagen kann. Versuchen Sie es mit einem zweiten Teller an einem anderen Ort und lassen Sie sie entscheiden, wo sie sich lieber verpflegt.
Körperpflege bei alten Katzen
Auch bei der Körperpflege können Sie Ihre alternde Katze unterstützen:
Putzt sie sich nur noch spärlich, weil sie nicht mehr so beweglich ist, können Sie ihr allfälligen Ausfluss aus Augen oder Nase mit einem feuchten, warmen Tuch wegwischen. Ein verfilztes Fell lässt sich behutsam bürsten oder kämmen. Bei langhaarigen Tieren können Sie eine verfilzte Stelle auch auszupfen.
Falls Ihre Seniorin die Krallen nicht mehr ordentlich wetzt, können diese zu lang oder ausgefranst werden, so dass sie sich an Teppichen oder Decken verfangen kann. Falls nötig, schneiden Sie ihr die Krallen. Informieren Sie sich vorher, wie Sie am besten vorgehen, damit Sie und Ihre Katze diese Prozedur unbeschadet überstehen.
Fazit
Alte Katzen verändern zwar ihr Verhalten und ihr Äusseres, können aber noch lange aktiv und glücklich leben. Beobachten Sie Ihre Seniorin gut, nehmen Sie die Veränderungen wahr, damit Sie gegebenenfalls zeitnah den Tierarzt kontaktieren können. Achten Sie darauf, dass Ihre Katze weiterhin zu genug Bewegung und nährstoff- und proteinreicher Nahrung kommt und unterstützen Sie sie, wenn gewisse Dinge nicht mehr so leicht gehen wie in jungen Jahren. Das ist die beste Vorsorge für weitere vergnügte, verspielte und gesunde Lebensjahre.
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